Limited Edition - Headbands aus der Wolle des Walliser Schwarznasenschafs

Limited Edition - Headbands aus der Wolle des Walliser Schwarznasenschafs

Auf diese Special Edition von hä? sind wir besonders stolz. Die putzigen Walliser Schwarznasenschafe begleiten dich hier bei uns in den schönen Bergen von klein auf. Die sehr widerstandsfähigen und freundlichen Bergschafe gibt es bei uns in der Schweiz fast ausschliesslich im Oberwallis. Sie sind sehr zugänglich und haben eine schöne und robuste Wolle. Da wir nach wie vor einige Produkte hier im Wallis von Hand anfertigen, wollten wir schon lange mit der Wolle der Walliser Schwarznasenschafe etwas kreieren. So einfach war das aber nicht. Die Wolle wird für ein paar Sachen gebraucht, aber nicht um damit Stirnbänder anzufertigen. Wir suchten lange nach dem richtigen Garn und wurden schlussendlich in Zermatt bei der Familie Julen fündig. Rebecca Julen nahm sich Zeit, um über ihre Zucht und die Walliser Schwarznasenschafe zu sprechen. Text: Sebi Bumann, Bilder und Video: Tradition Julen

 

Sebi: Hallo Rebecca, zuerst möchte ich mich nochmals bei dir und Tradition Julen bedanken für die tolle Wolle und die coole Zusammenarbeit. 100% lokal macht einfach Freude! Erzähl uns doch kurz einmal wie lange ihr bereits Walliser Schwarznasenschafe züchtet und wie gross dass eure Herde über die Jahre geworden ist.

Rebecca: In der Julen Familie hat mein Vater Paul Julen in den 70er Jahren mit der Schafzucht begonnen. Er war ein sehr tierlieber Junge und gerade mal 15 Jahre alt, als er sich 5 Schwarznasenschafe kaufte. Damals hatte er eine Faszination für diese hübschen einheimischen Schafe, welche mit der Zeit zu seiner Passion wurde. Heute können wir stolz sagen, dass wir die grösste Herde Schwarznasenschafe weltweit besitzen mit etwa 300 Tieren.

Nachhaltigkeit ist für Familie Julen aus Zermatt eine Herzensangelegenheit

 

Wer kümmert sich vor allem um die Schafe und wann gibt’s jeweils neue Wolle?

Die Schafe werden noch immer persönlich von meinem Papa Paul und einem langjährigen Schäfer-Helfer und Freund Christoph Furger täglich gepflegt, behütet und bestaunt. Zweimal jährlich werden die Schafe geschoren, dies geschieht immer im Herbst und im Frühling, gerade vor dem „Lammiju“ – der Entbindungszeit. Das schären bei 300 Tieren kann schnell mal etwas länger dauern, da planen wir meist 2-3 Tage ein und es kommen zusätzliche Helfer, wie auch ein professioneller Schafeschärer. Der Schafeschärer hat für ein Schaf ungefähr 3-4 Minuten, dieser hat ein richtiges System und ist daher bei 300 Tieren kaum wegzudenken. 

Paul Julen macht die Arbeit mit den Walliser Schwarznasenschafen sichtlich Freude. Er und sein guter Freund Christoph Furger kümmern sich täglich selber um die weltweit grösste Herde Schwarznasenschafe mit 300 Tieren.

 

Wow! Eine Menge Arbeit und dann schlussendlich wohl auch eine Menge Wolle?

Absolut! Das Schwarznasenschaf ist ein vollbewolltes Schaf, das heisst sie haben auch wachsende Wolle im Gesicht und an den Beinen. Mit Sorgfalt werden Gesicht und Beine mit der alten Schurschere vorgeschoren bevor der professionelle Schafeschärer den restlichen Körper elektrisch schärt. Insgesamt fällt bei einem erwachsenem Schaf etwa 2-3 kg Wolle.

«Die Weiden liegen alle über 2400 m. ü. M. Dort bewegen sich unsere Schafe völlig frei und sind glücklich.» - Paul Julen

 

Was macht ihr mit der ganzen Wolle?

Unser Vater hat uns so erzogen, dass wir nicht nur an das Fillet oder die Kotteletts denken, sondern das ganze Schaf lieben und wertschätzen. Daher sind wir in den letzten Jahren sehr erfinderisch geworden und haben mit der Wolle angefangen zu experimentieren. In allen unseren Tradition Julen Hotels schlafen die Gäste in Matratzen, Kissen und Duvets aus der Schurwolle unserer Schwarznasenzucht.  Zusätzlich wird die Wolle in Laude verarbeitet und wird zu Vorhängen, Sitzbänken, Dekostoff in all unseren Betrieben weiter verarbeitet. Es ist schön zu sehen, wie alles wiederverwertet wird und wir somit die Landwirtschaft mit der Hotellerie vereinen können.

 

Und das haben wir aus der Wolle gemacht, handgehäkelt im Wallis!

 

 

Ich habe gesehen, dass man eure Herde auch besuchen kann. Erzähl doch mal.

Genau, die Schwarznasenrasse wurde in den letzten Jahren sehr populär und jeder will sie sehen. Es ist auch verständlich, diese Schafe sehen nicht nur wuschellig und herzig aus, sie haben auch ein sehr zutrauliches offenes Wesen. Neuerdings wurde es auch zum schönsten Schaf weltweit gekürt. Sogar Zuckerberg stellt sich seine Pension mit Schwarznasenschafen vor. Wir haben uns zum Ziel gemacht, etwas zu verändern. Wir wollen den nationalen und internationalen Gästen, welche nach Zermatt kommen, auch mal eine andere Perspektive oder ein anderes Erlebnis von Zermatt zeigen. Klar das Skigebiet ist gigantisch und das Matterhorn einfach faszinierend und immer wieder sehenswert, keine Frage. Dennoch begann alles lange vor dem Sommer- oder Wintertourismus einmal mit der Landwirtschaft.

Daher macht mein Bruder Paul-Marc und mein Papa den wöchentlichen Ausflug zu unseren Schafen. "Back to the Roots" oder "Back to the Nature" sozusagen. Abgeschieden hinten im Tal waren die Bewohner von Zermatt, wie viele andere kleine Orte im Wallis, einmal Selbstversorger. Heutzutage spielt die Landwirtschaft leider eine eher untergeordnete Rolle. Das nicht nur hier, sondern weltweit. Da Zermatt ein sehr breites Puplikum anspricht, ist es schon häufiger vorgekommen, dass ein Tradition Julen Gast das erste mal im Leben eine Kuh oder ein Schaf bei uns im Stall gesehen hat. Und das im erwachsenen Alter. Es ist also an der Zeit wieder mit der Natur, ökologischer und auch einfacher zu denken.

Damit sie sich nicht zu weit entfernen, gibt es einmal pro Woche das «Gläck» – eine Mischung aus Salz und hartem Brot, welche den Schafen immer an der gleichen Stelle zum Fressen auf Steine gelegt wird.

 

Im Winter sind die Schafe alle in unserem Stall, daher besuchen wir die Schafe vor Ort und jeder kann sie sehen - ob jung oder alt. Im Sommer befinden sich die Schafe über 2400 m.ü.M.. Da wird gewandert oder wir fahren mit den E-Bikes hin.

Vielleicht, überlegt sich ein Gast jetzt 2x den Picknick einfach liegen zu lassen, weil er auch mehr Bezug zu den Tieren bekommt und weiss, dass es für diese nicht gesund ist sich von PET zu ernähren. Denn dann haben wir unser Ziel erreicht.

Wie so eine Wanderung zur Schafherde aussieht, kannst du im Video sehen. 

 

Danke vielmals Rebecca für deine Zeit und natürlich die tolle Wolle. Wir wünschen der ganzen Familie Julen weiterhin viel Erfolg und eine Menge Spass!

 

RELATED ARTICLES